In ihrem Roman “Die Krähen” erzählt Petra Dvořáková von der zwölfjährigen Bára, die in einer Familie aufwächst, in der Gewalt und Angst zum Alltag gehören. Aus der Sicht von Tochter und Mutter entsteht eine vielschichtige Erzählung, wie Beziehungen Halt versprechen und zugleich zerstören können. In Lesung und Gespräch mit Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum Berlin stellt die Bestseller-Autorin ihr Buch vor und spricht über eigene Erfahrungen. Aus der deutschen Übersetzung von Hana Hadas liest die Berliner Schauspielerin Elna Lindgens.

Die Krähe sitzt in ihrem Baum und beobachtet die Menschen im Haus gegenüber: eine Frau, einen Mann, zwei Mädchen. Die Kinder wirken unbeschwert, die Erwachsenen nicht. Manchmal passieren seltsame Dinge – dann wird es laut, und ein Mädchen weint, während das andere stumm bleibt. Ab und zu erwidert eines der Mädchen den Blick der Krähe, sehnsüchtig, suchend. Mit großer sprachlicher Kraft und psychologischer Genauigkeit erzählt Petra Dvořáková aus der Sicht des Kindes und – dezent – aus der Perspektive der Mutter von einem Leben, in dem Erwachsene versagen. Ein literarisches Meisterwerk über Gewalt, Scham, Sehnsucht – und die stille Hoffnung auf Rettung.

Petra Dvořáková ist eine der meistgelesenen Autorinnen in Tschechien und Vertreterin einer Strömung in der aktuellen tschechischen Literatur, die sich mit schwierigen familiären Beziehungen und ihren Ursachen beschäftigt. Sie schreibt Romane, Essays und Kinderbücher, in denen sie psychologische Feinzeichnung mit gesellschaftlicher Beobachtung verbindet.
Der Roman “Die Krähen” erscheint im Herbst 2025 in der deutschen Übersetzung von Hana Hadas im Anthea Verlag.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Bezirksbibliothek Pablo Neruda und des Tschechischen Zentrums Berlin, mit freundlicher Unterstützung durch das Projekt Czechia 2026 im Rahmen des Jahres der tschechischen Kultur. Den Büchertisch gestaltet Bücher am Nonnendamm.