„Left is Not Woke“ – Ein Vortrag von Susan Neiman mit Publikumsdiskussion
Darf man Reggae spielen, ohne jamaikanische Wurzeln zu haben? Und muss man die Bibliotheken von den Schriften Immanuel Kants säubern, weil der Philosoph in seinem Frühwerk rassistische Äußerungen getätigt hat? Identitätspolitik ist weltweit ein Reizthema: „Wokeness“ und „Cancel Culture“ sind jedoch nicht nur Kampfbegriffe der neuen Rechten geworden, sondern auch innerhalb der politischen Linken sorgen sie für Grabenkämpfe.
Seit sie denken kann, ist die US-amerikanische Philosophin Susan Neiman erklärte Linke. Doch seit wann ist die Linke woke? In ihrer Analyse untersucht sie, wie zeitgenössische Stimmen, die sich als links bezeichnen, ausgerechnet die Überzeugungen aufgegeben haben, die für den linken Standpunkt entscheidend sind: ein Bekenntnis zum Universalismus, der Glaube an die Möglichkeit des Fortschritts und die klare Unterscheidung zwischen Macht und Gerechtigkeit.
Susan Neiman wurde 1955 in Atlanta, Georgia geboren. Sie studierte Philosophie an der Harvard University und der Freien Universität Berlin und war Professorin für Philosophie an den Universitäten Yale und Tel Aviv. Im Jahr 2000 übernahm sie die Leitung des Einstein Forums in Potsdam. In ihren Arbeiten beschäftigt sich Neiman mit Moralphilosophie, politischer Philosophie und Philosophiegeschichte.
In Zusammenarbeit mit der Fondation Robert Krieps.
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