Förderkriterien im Blick: Geschlecht als Relevanzkategorie in Drittmittelanträgen

Die systematische Berücksichtigung von Geschlechter- und Diversitätsaspekten ist längst ein zentrales Qualitätskriterium in der Forschungsförderung. Sowohl die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als auch das EU-Rahmenprogramm Horizon Europe erwarten, dass Antragstellende die Relevanz dieser Dimensionen für ihre Forschung prüfen und gegebenenfalls überzeugend integrieren. Damit wird nicht nur der wissenschaftlichen Exzellenz Rechnung getragen, sondern auch der Anspruch unterstrichen, Forschung für alle Teile der Gesellschaft relevant und nutzbar zu gestalten.
Die DFG fordert eine Relevanzprüfung von Geschlechter- und Diversitätsdimensionen als festen Bestandteil der Antragsunterlagen. Im Rahmen von Horizon Europe gilt die Integration von Genderaspekten in den Forschungsinhalten für alle Projekte als Standardanforderung und das unabhängig von der Fachdisziplin. Selbst wenn dies für ein Projekt tatsächlich nicht relevant ist, muss es schlüssig und nachvollziehbar begründet werden. Dieses Vorgehen fordert von Forschenden die Relevanz von Geschlecht und Diversität selbstverständlich zu prüfen und wirft jeweils die Frage auf: Wie lassen sich Geschlecht und Diversität in dem jeweiligen fachlichen Kontext sinnvoll prüfen und einordnen, auch wenn ein Bezug auf den ersten Blick nicht naheliegt? Förderinstitutionen erwarten damit von allen Disziplinen eine Relevanzprüfung zur Bedeutung von Geschlecht, sei es, um relevante Dimensionen zu integrieren und damit Gaps in der Forschung zu schließen oder ihre Nichtrelevanz nachvollziehbar zu begründen.
In dieser Veranstaltung geben Expertinnen aus der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und aus der Nationalen Kontaktstelle Frauen in die EU Forschung (FiF) einen praxisnahen Überblick über die aktuellen Anforderungen und Erwartungen der Förderinstitutionen.

Christin Raue (DLR Projektträger, Nationale Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung)
Karin Salt ist Juristin und seit über elf Jahren im DLR-Projektträger im Bereich Europäische und internationale Zusammenarbeit tätig. Seit vier Jahren gehört sie zudem zur Nationalen Kontaktstelle „Frauen in die EU-Forschung“ (FiF), die als zentrale Beratungsstelle in Deutschland für die Integration von Gender- und Chancengerechtigkeitsaspekten in Horizon Europe fungiert. Darüber hinaus arbeitet sie in der Nationalen Kontaktstelle „Recht und Finanzen“.

Dr. Anush Köppert & Dr. Ines Medved (DFG-Geschäftsstelle, Team Chancengleichheit)
Anush Köppert und Ines Medved arbeiten im Team Chancengleichheit der DFG-Geschäftsstelle und beschäftigen sich mit dem Thema „Geschlecht und/oder Diversität in der Forschung“. A. Köppert ist unter anderem verantwortlich für die Forschungsorientierten Gleichstellungs- und Diversitätsstandards, das Chancengleichheits-Monitoring und den geschlechts- und diversitätssensiblen Sprachgebrauch der DFG. I. Medved bearbeitet Themen wie die Reduzierung von Bias, das qualitative Gleichstellungs- und Diversitätskonzept der DFG sowie die Beratung von Antragstellenden und Geförderten zu Chancengleichheit.

Im Anschluss an die Impulsbeiträge haben Teilnehmende die Gelegenheit, Fragen zu stellen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu diskutieren.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Fragen können auf Englisch und Deutsch gestellt werden.

online Veranstaltung (Zoom)


Beginn:
Ende:
Zum Kalender hinzufügen

Produkte

Unkategorisierte Produkte

Anmeldung

gratis