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6-teilige Online-Praxisqualifikation Prävention von Online-Radikalisierung
In der sechsteiligen Praxisqualifikation wird es um die präventive Arbeit im Bezug auf Rechtsextremismus, Verschwörungsglaube und menschenfeindlichen Inhalten wie Antisemitismus und Antifeminismus in analogen und digitalen Räumen gehen. Einerseits wird der Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit im pädagogischen Kontext und Handlungsoptionen thematisiert, andererseits wird betrachtet, wie besonders rechtsextreme und antisemitische Akteure in digitalen Räumen auftreten und dort Diskriminierung, Desinformation und Propaganda verbreiten und dadurch vor allem junge Menschen ansprechen. Darüber hinaus werden praktische pädagogische Zugänge vorgestellt, ausprobiert und besprochen mit dem Ziel, diese in die eigene pädagogische Praxis zu integrieren.
Termine: 23.10.24, 30.10.24, 06.11.24, 27.11.24, 04.12.24, 11.12.24
Uhrzeit: Immer 16:00 - 19:00Uhr
Session 1, Einstieg, Online Welten, Radikalisierung und Social Media:
Zum Einstieg widmen wir uns grundlegend dem Phänomen der (Online)Radikalisierung und schauen uns an, welche Rolle Social Media im Speziellen dabei spielen kann. Dazu werden grundlegende Funktionsweisen von Social Media sowie die Logiken hinter Desinformation erklärt.
Session 2, Desinformation und Hate Speech:
Anknüpfend an die erste Sitzung widmet sich die zweite Sitzung der Demokratiegefährdung durch Desinformation. Besonders in den aktuellen Kriegsgeschehen rund um den Ukraine-Krieg, so wie im aktuellen Kriegsgeschehen in Israel/Palästina streuen unterschiedliche Akteure Desinformation und beeinflussen so die öffentliche Meinung. Desinformationen treten jedoch in allen möglichen gesellschaftlichen Krisen und Konflikten auf, wie beispielsweise in der Corona-Pandemie, und schaffen es zunehmend, den gesellschaftlichen Diskurs zu polarisieren.
Wie diesem Infokrieg pädagogisch begegnet werden kann, wollen wir gemeinsam diskutieren.
Session 3, Antisemitismus und Verschwörungsnarrative:
Seit der Corona Pandemie erfahren auch Verschwörungserzählung verstärkt Aufmerksamkeit. Gerade über Social Media Plattformen verbreiten sie sich rasant und bieten schnelle und einfache Erklärungen bei relevanten politischen Ereignissen. Auch wenn sie oft auf den ersten Blick albern oder lustig daherkommen, verbergen sich hinter ihnen aber immer antisemitische und antidemokratische Weltbilder, die häufig auch eine Nähe zu rechtsextremen Weltbildern haben.
In dieser Sessions wird aufgezeigt, welche Funktion Verschwörungsnarrative haben, welche psychosozialen Bedürfnisse sie bedienen und weshalb sie Antisemitismus Vorschub geben. Darüber hinaus werden pädagogische Zugänge und Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt und diskutiert.
Session 4, Die extreme Rechte online
Die extreme Rechte hat ihre Auftritte in Social Media professionalisiert und spricht dort strategisch neue Zielgruppen an. Gerade Jugendliche werden durch zugeschnittene Formate gezielt angesprochen und sollen so ideologisiert werden. Beliebte Lifestyleformate und ein cooles professionalisiertes Auftreten verleihen den Akteuren Reichweite und Authentizität. Rechtsextreme Codes und Einstellung fließen so subtil ein und Diskursräume werden nach und nach verschoben.
In dieser Session behandeln wir verschiedene Methoden und pädagogische Zugänge, über die Jugendliche für rechte Auftritte sensibilisiert werden können.
Session 5, Antifeminismus als Einstiegstor in die extreme Rechte:
Ein wichtiges Einstiegstor in rechte Weltbilder sind antifeministische Einstellung, die an bestehende Rollenbilder anknüpfen. Selbsternannte "Life Coaches" und “Tradwifes” bieten auf Social Media eine Vorbildfunktion für Jugendliche, die auf der Suche nach Identifikationsfiguren sind. Sie nutzen dabei gezielt Verunsicherungen bei jungen Menschen aus und versuchen so, patriarchale und antifeministische Einstellung enbei Jugendlichen zu implementieren. Dabei stellen sie oft den Einstieg in rechte online Subkulturen dar.
In dieser Session werden Strategien und Codes der extremen Rechten im Generellen und antifeministische Strategien im Speziellen vorgestellt. Anschließend werden auch hier pädagogische Handlungsmöglichkeiten und konkrete Methoden vorgestellt und diskutiert.
Session 6: Nachtreffen
Zum Abschluss der Fortbildungsreihe wird es Nachtreffen und Raum für Austausch geben. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden über die vergangenen Termine reflektieren und Erfahrungen austauschen können. Welche der erlernten Methoden hat gut funktioniert, wo bestehen noch Leerstellen und Fragen? Gemeinsam sollen Ausblicke für eine gelungene pädagogische Arbeit zur Prävention von (Online)-Radikalisierung erarbeitet werden.
Projekt AntiAnti-Prävention von Online-Radikalisierung
AntiAnti (wirsindantianti.org) ist ein Projekt von medialepfade.org – Verein für Medienbildung e.V. und wird seit 2018 von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert. Seit 2024 wrid das Projekt in Brandenburg durch das Ministerium für Bildung Jugend und Familie gefördert und durch die Medienanstalt Berlin Brandenburg (https://www.mabb.de/) unterstützt. Das Projekt wurde 2022 mit dem Dieter Baacke Preis der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) ausgezeichnet.
Ziel des Projekts ist die Universal- oder Primärprävention in den Bereichen Rechtsextremismus, Islamismus und Antisemitismus: Jugendliche und junge Erwachsene können bei uns Kompetenzen erwerben, die sie davor schützen, auf die (Online-) Angebote rechtsextremer beziehungsweise islamistischer Akteur_innen einzugehen und antisemitische Ressentiments zu verinnerlichen.
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