Dreiteilige Fortbildungsreihe zu Prävention von Online-Radikalisierung

Termine: 14.11.2024, 28.11.2024, 12.12.2024 jeweils 10:00 -13:00 Uhr
Zielgruppe: Sozialarbeiter*innen, pädagogische Fachkräfte aus Lichtenberg

In der dreiteiligen Praxisqualifikation wird es um die präventive Arbeit im Bezug auf Rechtsextremismus, Verschwörungsglaube und menschenfeindlichen Inhalten wie Antisemitismus und Antifeminismus in analogen und digitalen Räumen gehen. Einerseits wird der Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit im pädagogischen Kontext und Handlungsoptionen thematisiert, andererseits wird betrachtet, wie besonders rechtsextreme und antisemitische Akteur*innen in digitalen Räumen auftreten und dort Diskriminierung, Desinformation und Propaganda verbreiten und dadurch vor allem junge Menschen ansprechen. Darüber hinaus werden praktische pädagogische Zugänge vorgestellt, ausprobiert und besprochen mit dem Ziel, diese in die eigene pädagogische Praxis zu integrieren.

Alle Teilnehmende erhalten nach vollständiger Teilnahme ein Weiterbildungszertifikat.

Session 1, 14.11.2024, 10:00 -13:00 Uhr:

Einstieg, Online Welten, Radikalisierung und Social Media
Zum Einstieg widmen wir uns grundlegend dem Phänomen der (Online)Radikalisierung und schauen uns an, welche Rolle Social Media im Speziellen dabei spielen kann. Dazu werden grundlegende Funktionsweisen von Social Media sowie die Logiken hinter Desinformation erklärt. Es werden pädagogische Methoden ausprobiert und deren Einsatz im individuellen Arbeitskontext diskutiert.

Session 2, 28.11.2024, 10:00 -13:00 Uhr:

Antisemitismus und Verschwörungsnarrative:
Seit der Corona Pandemie erfahren auch Verschwörungserzählungen verstärkt Aufmerksamkeit. Gerade über Social Media Plattformen verbreiten sie sich rasant und bieten schnelle und einfache Erklärungen bei relevanten politischen Ereignissen. Auch wenn sie oft auf den ersten Blick albern oder Lustig daherkommen, verbergen sich hinter ihnen aber immer antisemitische und antidemokratische Weltbilder, die häufig auch eine Nähe zu Rechtsextremen Weltbildern haben.
In dieser Sessions wird aufgezeigt, welche Funktion Verschwörungsnarrative haben, welche psychosozialen Bedürfnisse sie bedienen und weshalb sie Antisemitismus vorschub geben. Darüber hinaus werden pädagogische Zugänge und Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt und diskutiert.

Session 3, 12.12.2024, 10:00 -13:00 Uhr:

Die extreme Rechte online - Antifeminismus als Einstiegstor
Die extreme Rechte hat ihre Auftritte in Social Media professionalisiert und spricht dort strategisch neue Zielgruppen an. Gerade Jugendliche werden durch zugeschnittene Formate gezielt angesprochen und sollen so ideologisiert werden. Beliebte Lifestyleformate und ein cooles professionalisiertes Auftreten verleihen den Akteur*innen Reichweite und Authentizität. Rechtsextreme Codes und Einstellung fließen so subtil ein und Diskursräume werden nach und nach verschoben.
Ein wichtiges Einstiegstor in rechte Weltbilder sind antifeministische Einstellung, die an bestehende Rollenbilder anknüpfen. Selbsternannte "Life Coaches" und “Tradwifes” bieten auf Social Media eine Vorbildfunktion für Jugendliche, die auf der Suche nach Identifikationsfiguren sind. Sie nutzen dabei gezielt Verunsicherungen bei jungen Menschen aus und versuchen so, patriarchale und antifeministische Einstellung bei Jugendlichen zu implementieren. Dabei stellen sie oft den Einstieg in rechte Online-Subkulturen dar.
In dieser Session werden verschiedene Methoden und pädagogische Zugänge behandelt, über die Jugendliche für rechte und antifeministische Auftritte sensibilisiert werden können.

AntiAnti:
AntiAnti ist ein Projekt von medialepfade.org – Verein für Medienbildung e.V. und wird seit 2018 von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert. Das Projekt wurde 2022 mit dem Dieter-Baacke-Preis der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) ausgezeichnet.
Ziel des Projekts ist die Universal- oder Primärprävention in den Bereichen Rechtsextremismus, Islamismus und Antisemitismus: Jugendliche und junge Erwachsene können bei uns Kompetenzen erwerben, die sie davor schützen, auf die (Online-) Angebote rechtsextremer beziehungsweise islamistischer Akteur*innen einzugehen und antisemitische Ressentiments zu verinnerlichen.

Der Buchungszeitraum für diese Veranstaltung ist beendet.

Wo findet diese Veranstaltung statt? Medienkompetenzzentrum Lichtenberg, Am Berl 15, 13051 Berlin

Wann findet diese Veranstaltung statt?
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