Anlässlich des 40. Jubiläums der Anna-Seghers-Bibliothek lädt die Bibliothek zu einer Veranstaltung, die der außergewöhnlichen Exilgeschichte der Schriftstellerin Anna Seghers gewidmet ist.

Wie wichtig Mexiko für das Leben und Werk von Anna Seghers wurde, schildert Dr. Monika Melchert (Anna-Seghers-Gesellschaft) in ihrem Vortrag. Sie beschreibt dabei die bewegende Exilreise der Familie von Marseille über Martinique, New York und Havanna bis nach Mexiko sowie die spätere Rückkehr nach Deutschland.

Die Flucht aus dem von Hitlers Truppen besetzten Frankreich gelang Anna Seghers und ihrer Familie in letzter Minute. Nach einer langen und hindernisreichen Schiffsreise erreichten sie im Juni 1941 Mexiko, das vielen Emigrant*innen großzügig Zuflucht bot. Dort erlebte die Autorin ihre bedeutendsten künstlerischen Erfolge: Sie veröffentlichte "Das siebte Kreuz", stellte den Roman "Transit" fertig und schrieb die vielgerühmte Erzählung "Der Ausflug der toten Mädchen". Gleichzeitig waren die Jahre im Exil geprägt von schweren persönlichen Verlusten und Schicksalsschlägen.

Zum Auftakt findet ein Jubiläums-Empfang statt. Es sprechen Bezirksbürgermeister Martin Schaefer und die Leiterin des Amtes für Weiterbildung und Kultur Daniela Bell.

Dr. Monika Melchert ist Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie promovierte über Christa Wolf und Max Frisch, arbeitete mehrere Jahre als Lektorin in Madagaskar und Warschau und betreute viele Jahre das Anna-Seghers-Museum in Berlin-Adlershof. Zu ihren Veröffentlichungen zählen zahlreiche Arbeiten über Anna Seghers, Christa Wolf, Max Frisch und weitere Autor*innen. Zuletzt erschien ihr Buch "Wilde und zarte Träume. Anna Seghers – Jahre im Pariser Exil 1933–1940" (Bübül-Verlag).

Der Eintritt ist frei, um Reservierung wird gebeten.