»Kein Ruhetag« – so steht es auf der Tafel am Eingang. Ilijas Eltern betreiben eine Gastwirtschaft. Er hilft schon als Kind in der Küche, wächst mit Pommes und Fritteusen auf. Umgezogen wird immer dann, wenn das Geschäft nicht mehr läuft und die Eltern ein neues Lokal eröffnen. Orte, an die Ilija Matusko in seinem Debüt „Verdunstung in der Randzone“ zurückkehrt.
In dem literarisch-biografischen Essay kämpft der Autor mit dem Geruch nach Küche und Frittierfett, den er einfach nicht loswird. Das lassen ihn seine Mitschüler auf unverblümte Weise spüren. »Es riecht nach Pommes, Ilija kommt!« Ein Satz aus seiner Kindheit, der ihn bis heute nicht mehr loslässt, wird zum Ausgangspunkt einer Selbstbefragung: Verrät der Geruch die eigene soziale Herkunft?
Matusko hat einen akademischen Weg eingeschlagen, Soziologie und Politikwissenschaften studiert und die Welt seiner Eltern verlassen, heute arbeitet er für die taz.
Sein Buch setzt sich mit den Folgen des sozialen Aufstiegs auseinander, zitiert dabei eigene Familienmitglieder, Coaching-Ratgeber, Amazon-Produktbeschreibungen oder Songtexte über Mercedes. So entsteht ein fragmentarisches Panorama vom Aufwachsen in „einfachen Verhältnissen“. Immer im Blick: die Erforschung der eigenen Klassenzugehörigkeit.
Welche Rolle spielt bei der Auseinandersetzung mit Herkunft die olfaktorische Wahrnehmung? Welche Ambivalenzen und Widersprüche sind mit dem Klassenübergang verbunden? Und wie prägt die eigene Biografie das Schreiben über Klasse?
🐾 Ilija Matusko, Autor und Schriftsteller spricht im taz Talk über Reichtum, Armut und Aufstieg.
🐾 Jan Feddersen, taz-Redakteur moderiert.
Publikumsfragen (in der Kantine) und Kommentare (im Livestream) hoch erwünscht, Antworten und andere Statements garantiert.
Wo findet diese Veranstaltung statt?
taz Kantine,
Friedrichstraße 21,
10969 Berlin
Wann findet diese Veranstaltung statt?
Beginn:
Einlass:
Zum Kalender hinzufügen