Hart am Wind - 9. Norddeutsches Theaterfestival für junges Publikum

Acht junge Frauen pirschen sich an. An ihre eigene Geschichte, an unsere Vorstellungen von ihnen und an die Zerrissenheit, die sich in Anbetracht der Welt durch jeden einzelnen und durch ganze Gesellschaften zieht. Ein erster Ausgangspunkt ist hierbei der Roman „Ellbogen“ von Fatma Aydemir, in dem das Leben der 17-jährigen Hazal zwischen Anpassung und Aufbegehren flirrt.
Die Spielerinnen nehmen sich den Bühnenraum und fragen, wo ihr Platz in der Welt sein könnte, welchen Vorstellungen sie gerecht werden möchten und spielen dabei immer wieder mit ihren eigenen und unseren Klischees. Ohne Halt und in freier Fahrt, provokant, wütend und zart erzählen sie davon, in welche verschiedenen Rollen sie in unserer Gesellschaft schlüpfen.

Von und mit: Helya Aslani, Nisa Razeian-Bröker, Yelda Dinc, Rojin Ercan, Dewi Katharina Frese, Fanny Hilken, Ekin Laleci, Rosa Voelzke Regie: Nathalie Forstman Bühne und Kostüme: Imke Paulick Dramaturgie: Marianne Seidler Regieassistenz: Canan Venzky Anti-Rassismus-Coaching: Canan Venzky, Gila Christina Schahabi Musik: Riccardo Castagnola Licht: Jörg Hartenstein Video: Timo Block

Im November 2021 wurde das Junge-Akteur:innen-Ensemble nach einem Auswahlworkshop zusammengestellt. Schnell wurde die Entscheidung getroffen, den Roman als Ausgangspunkt für eine eigene Auseinandersetzung der Gruppe mit Themen der Protagonistin Hazal zu nehmen. Es folgten Improvisationen und viele Gespräche zu (Alltags-)Rassismus, Sexismus, Familie, Zugehörigkeit, Zuschreibungen und die andauernde Wut über viele dieser Themen, die die Spielerinnen teilten. Es entstand eine Collage, deren roten Faden die Spielerinnen selbst mit ihren ganz persönlichen Anliegen zum einen, und die Geschichte(n) von/ über Hazal auf der anderen Seite bilden.

Content Note: In diesem Stück werden Erfahrungen mit Rassismus und sexistischem Verhalten geschildert.