Schönberg op. 19 – Extended Listening

Re-Kompositionen und musikchoreografische Arbeiten auf Grundlage von Schönbergs Sechs Kleinen Klavierstücken op. 19

Original und Neufassungen verknüpft: Die sechs kleinen Klavierstücke von Arnold Schönberg aus dem Jahr 1911 sind Anlass für Re-Kompositionen unterschiedlicher Besetzungen, die jeweils ausgewählte Charakteristika eines der Stücke aufgreifen und neu modellieren. Das Momenthafte und Flüchtige der sechs Stücke wird mittels tänzerischer Reaktionen zeitlich ausgedehnt, indem sich die Bewegungen unmittelbar, später oder antizipierend auf das Gehörte beziehen.

Studierende des Studiengangs Rhythmik
Guillaume Durand Piketty, Klavier
Vanessa Budai, Mariella Castelo, Johannes Heidelk, Karolina Runge, Xueqing Yu, Tanz
Petros Kanana, Anna Shadrova, Theresa Stumpf, Re-Kompositionen
Prof. Dorothea Weise und Ulrike Brand, Leitung

Viktor Ullmann: Melodram »Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke«

Das brutale 20. Jahrhundert hat unvorstellbar viele Leben zerstört und verpflichtet uns bis heute, das Erbe der Opfer zu bewahren. Viktor Ullmann wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Immer noch an das Positive im Menschen glaubend, sorgte er für ein reiches Musikleben im Lager und schuf einen beträchtlichen Teil seiner Werke. »Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Rilke« ist das letzte in Theresienstadt entstandene Werk Viktor Ullmanns, ehe er nach Auschwitz deportiert und 1944 ermordet wurde. Die lyrisch impressionistische Prosa Rainer Maria Rilkes vermittelt Gefühle von Jugend und Lebenshunger, Liebe und Tod. Das zeitlose universelle Schicksal eines jungen Soldaten schwankt zwischen Glorifizierung des Heldentodes und der Sinnlosigkeit jungen Sterbens. Die Geschichte von Verlust und Traurigkeit aus dem 17. Jahrhundert ist auch in unserer Zeit von erschütternder Aktualität.

Senka Brankovic, Klavier
Helmut Mooshammer, Sprecher