Der Verein „Weilburg erinnert“, die Gedenkstätte Hadamar und Vitos Weil-Lahn laden zu einem Vortragsabend: „Die Spar-, Zwischen- und Krankentötungsanstalt Weilmünster im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit.“

Steffen Dörre ist Historiker, der sich in den letzten Jahren mit der Geschichte der Psychowissenschaften im Nationalsozialismus und in den beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften befasst hat. Er leitet am Hessischen Institut für Landesgeschichte das Forschungsprojekt zu den hessischen „Zwischenanstalten“. In seinem Vortrag wird er einen Überblick über die Geschehnisse in der Anstalt Weilmünster geben, zugleich diese aber immer wieder in Beziehung zur Psychiatriepolitik in der Region setzen. Sein Interesse richtet sich dabei auf die Frage, wie sich eine Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus schreiben lässt, die die Patientinnen und Patienten und deren Lebensbedingungen und Überlebenschancen in den Mittelpunkt stellt, ohne hinter den aktuellen Stand der Täterforschung zurückzufallen.

Der Vortrag findet am 3. September 2024 um 19:00 Uhr im Wintergarten von Haus 5 auf dem Klinikgelände in Weilmünster statt.