Nervenheilkunde und Nationalsozialismus

Von der deutschen Nervenheilkunde der Jahre 1933 bis 1945 sind am nachhaltigsten die Untaten in Erinnerung geblieben. Statt Patienten zu heilen, haben Ärzte Gesunden geschadet; statt Kranken beizustehen, haben sie sie ermordet. Am Beispiel neurologischer Fachärzte entwirft der Vortrag ein differenziertes Bild: Er analysiert Motive und Verhalten von in die NS-Gesundheitspolitik involvierten Medizinern, wirft einen Blick auf zwangsemigrierte Neurologen und problematisiert den „Schweigekonsens“ der Nachkriegszeit. Zusammenfassend ergibt sich das Bild einer massiven Erosion ethischer Standards und einer fundamentalen Entsolidarisierung, das wichtige Fragen für die Gegenwart aufwirft.

Prof. Dr. med. Axel Karenberg leitet das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln, ist Facharzt für Nervenheilkunde und hat im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ein Forschungsvorhaben zum Thema durchgeführt.

In Zusammenarbeit mit dem Institut grand-ducal, Section des sciences médicales.

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Wo findet diese Veranstaltung statt? Bibliothèque nationale du Luxembourg
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L-1855 Luxembourg

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