Ein Dokumentationszentrum und einen Erinnerungsort zum NSU-Komplex, sowie ein Archiv zum Rechtsterrorismus – dafür gibt es politische Initiativen auf Bundesebene, in Thüringen und in Sachsen. Dass die Forderungen nach NSU-Aufarbeitung von staatlichen Akteuren aufgenommen wurden, ist das Ergebnis eines breiten bundesweiten Aufarbeitungsnetzwerks, das sich zuletzt hinter der Losung „Kein Schlussstrich!“ versammelt hat. Mit unterschiedlichen Ansätzen hat dieses Netzwerk Aufklärung vorangebracht.

Die Rolle der staatlichen Institutionen bleibt dabei mehr als zweifelhaft. So schredderte der Verfassungsschutz Akten, statt aufzuklären. Bei den polizeilichen Ermittlungen wurden die Opfer und ihre Angehörigen wie Kriminelle behandelt, obwohl sich Hinweise auf ein rechtes Tatmotiv verdichteten. Das Wissen der Ermittlungsbehörden wurde daher auch als „korrumpiertes Wissen“ bezeichnet. Aktive des Aufarbeitungsnetzwerks stellen dem ihr Wissen entgegen: öffentlich, dezentral und solidarisch.

So stellt sich die Frage: Wie gehen wir als Aktive des Aufarbeitungsnetzwerks damit um, dass der Staat auf einmal Aufklärung institutionell absichern will? Im Rahmen einer Veranstaltung werden die Eckpunkte der Konzeptions- und Machbarkeitsstudie für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex vor- und zur Diskussion gestellt.

Mit lokalen Akteurinnen der NSU-Aufarbeitung wird der Frage nachgegangen, welche Chance dieser Prozess bieten kann - lokal und bundesweit? Was es braucht, damit Aufarbeitung und Gedenken lokal und regional verstetigt werden können? Welche Erwartungen an die Politik, aber auch an Akteurinnen der Aufarbeitung gestellt werden?

Gäste:

🐾 Dana Schlegelmilch & Jörg Buschmann, RAA Sachsen e.V.

🐾 Ulli Jentsch, NSU Watch Berlin

🐾 Massimo Perinelli, Referent für Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung

🐾 Hannah Peaceman moderiert diesen Talk. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Publikumsfragen und -kommentare sind hocherwünscht, Antworten und andere Statements garantiert.

Der Buchungszeitraum für diese Veranstaltung ist beendet.

Wo findet diese Veranstaltung statt? taz Kantine,
Friedrichstraße 21,
10969 Berlin

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