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Pierrot Lunaire
Nicht in Wien, sondern in Berlin wurde Schönbergs Pierrot Lunaire 1912 uraufgeführt und erregte seinerzeit die Gemüter. Der Zyklus um den melancholischen Clown Pierrot – innerhalb des Stücks durch die Piccoloflöte verkörpert – gilt als Gründungsdokument der musikalischen Moderne. Ausgehend von 21 Gedichten des Zyklus’ von Albert Giraud erschuf Schönberg den »Pierrot Lunaire« und sagte 1912 darüber:
»Es lassen sich Erzählungen ohne Zusammenhang, jedoch mit Assoziation, wie Traum, denken – Gedichte, die bloß wohlklingend und voll schöner Worte sind, aber auch ohne allen Sinn und Zusammenhang, höchstens einige Strophen verständlich, wie Bruchstücke aus den verschiedenartigsten Dingen. Diese wahre Poesie kann höchstens einen allegorischen Sinn im Großen und eine indirekte Wirkung haben.«
Mit einer 30 Jahre später komponierten Ode stellt Schönberg sich angesichts der weltpolitischen Situation 1942 ganz in den Dienst von Demokratie und gegen Diktatur: Napoleon wird in dem vertonten Text adressiert, der sich anfangs von höheren revolutionären Idealen hin zum Diktator gewandelt hat – gemeint ist 1942 Adolf Hitler. Der Sprecher soll sich laut Schönbergs Wunsch an Winston Churchills Radioansprachen orientieren: Die Ode kommentiert damit so sehr die politische Situation wie kein anderes Werk Schönbergs.
Arnold Schönberg:
Pierrot Lunaire. Dreimal sieben Gedichte nach Albert Giraud op. 21 für Sprechstimme, Klavier sowie Blas- und Streichinstrumente
Ode to Napoleon Buonaparte für Streichquartett, Klavier und Sprecher
Yuko Kakuta, Stimme
Andrew Redmond, Stimme
Charlotte Stubenrauch, Flöte
Jan-Lukas Willms, Klarinette
Latica Honda-Rosenberg, Violine und Viola
Haruka Doi, Violine
Ferdinand Eppendorf, Violine
Julia Brembeck-Adler, Viola
Mischa Meyer, Violoncello
Björn Lehmann, Klavier
Prof. Berthold Tuercke, Moderation
Wo findet diese Veranstaltung statt? Joseph-Joachim-Konzertsaal - Bundesallee 1-12, 10719 Berlin
Wann findet diese Veranstaltung statt?
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