crescendo 2025: InnenSaiten– Das Musikfestival der UdK Berlin
Musik spricht unser Innerstes an. Vieles Unterbewusste wird durch sie ganz besonders angeregt. In der Schnelllebigkeit unseres Alltags scheint oft das Äußere und Bildliche zu dominieren. Zeit und Raum für Musik bleiben immer weniger. Dennoch finden wir gerade über den Klang einen Zugang zu den Tiefen menschlicher Existenz.
Dass diese enorme Bedeutung der Musik für das Innere des Menschen immer mehr in den Hintergrund rückt, zeigt sich nicht erst seit den eklatanten Kürzungen des Berliner Senats in Kultur und Wissenschaft. Dieses Jahr feiert die UdK Berlin ihr 50-jähriges Bestehen und ist erstmals in ihrer Existenz bedroht. Kunst sei „Nahrung für die Seele“, wie schon der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker in einer Rede zur Kultur in Berlin am 11. September 1991 sagte. „Sie hat zu ihrem Teil mitgeholfen, den Raum der inneren Freiheit zu erweitern. […] Kultur kostet Geld. Sie kostet Geld vor allem auch deshalb, weil der Zugang zu ihr nicht in erster Linie durch einen privat gefüllten Geldbeutel bestimmt sein darf.“ Sie sei „der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert.“
Und wie nährt die Musik unsere Seele? Durch Schwingungen! Wenn gesungen wird, schwingen die Stimmbänder, die Musik bahnt sich ihren Weg aus dem Inneren heraus. Auch die Saiten von Gitarre, Harfe und Streichinstrument bewegen die Luftmoleküle, senden uns mit ihren unsichtbaren Schallwellen musikalische Botschaften und versetzen damit unser Innerstes, unsere Seele, in Schwingung. Wir sprechen bei crescendo2025 daher von InnenSaiten.
Auch in der Physik gibt es Seiten bzw. „Saiten“, die für uns unsichtbar sind. Eine „Stringtheorie“ genannte Hypothese, die von in Schwingungen versetzten „Saiten“ als kleinsten Einheiten im Innersten der Atome ausgeht, mit der man in bis zu elf Dimensionen sehr gut rechnen und unser Universum gut beschreiben kann, diese „Saitentheorie“ geht von vier in der Realität überprüfbaren Raum-Zeit-Dimensionen aus, sowie von sechs weiteren „Mikro-Dimensionen“, die wir nicht sinnlich wahrnehmen können. Es gibt also auch in der Wissenschaft „Innen-Saiten“, die man nicht sehen kann, die aber theoretisch existieren, nur eben in uns nicht zugänglichen Dimensionen. Hier gleicht die moderne Physik der Musik: in Worten schwierig zu beschreiben, aber in mathematischen Gleichungen besser erfassbar, so wie auch Musik besser in Klängen, Phrasen und Emotionen erlebt werden kann.
Wir laden Sie ein, bei crescendo2025 gemeinsam zurück zu diesem Inneren zu kehren und dabei ein Zeichen zu setzen für die immense Bedeutung von Musik und Kultur, gerade in krisenreichen Zeiten. Programmatisch wird das Wirken unterschiedlicher französischer Jubilar*innen wie Louise Farrenc, Maurice Ravel, Erik Satie und Pierre Boulez gestreift. Ein Abend widmet sich den Klavierquartetten von Mélanie Bonis. Mit Werken von Clara Schumann wird eine weitere Komponistin porträtiert. In diesem „Fantasien-Abend“ werden die großen C-Dur Solo- und Duo-Fantasien von Robert Schumann und Franz Schubert einander gegenübergestellt, um gemeinsam mit Zyklen von Clara Schumann die Erweiterung des „einsamen Ichs“ zum „zweisamen Wir“ darzustellen. Im Eröffnungskonzert mit dem Symphonieorchester der UdK Berlin unter Giovanni Antonini erklingen Beethovens Eroica, Joseph Haydns Sinfonia concertante und Fanny Hensels Ouvertüre C-Dur. Bei der Masterclass von Marco Tamayo, unserem Professor für Gitarre, wird die unglaubliche Bandbreite dieses Saiteninstruments erkundet. Die wandelhafte Geschichte unserer Universität wird aus Anlass ihres 50-jährigen Jubiläums im Abschlusskonzert ergründet: Musik als Brückenbauerin und Zeichensetzerin gegen den Rassismus und Antisemitismus der aktuellsten politischen Entwicklungen.
Auch an Bewährtem wird festgehalten. Wie jedes Jahr gestalten Studierende und Lehrende oft instituts- und fakultätsübergreifend Seite an Seite die Programme und sämtliche Veranstaltungen können kostenlos besucht werden.
Wir bringen einmal mehr zum Ausdruck: Musik ist kein Luxusgut, sondern trägt ihren unverzichtbaren Beitrag zum Fortbestehen und zur Weiterentwicklung der Gesellschaft auf wissenschaftlicher, psychologischer und zwischenmenschlicher Ebene bei.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre und unsere „InnenSaiten“ erkunden. Wir freuen uns auf Sie!
Die Veranstaltungen finden zu freiem Eintritt auf Spendenbasis statt.
Das Festival steht seit 2017 unter der künstlerischen Leitung von Prof. Markus Groh und Prof. Konstantin Heidrich.
Einen Überblick über das Festival erhalten Sie unter https://www.udk-berlin.de/crescendo
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