Promocodes - aber richtig

Lesezeit: 5 Minuten
„Bekomme 10% auf deine erste Bestellung mit dem Code Noob10, wenn du dich zu unserem Newsletter anmeldest!”
„Nur an den drei Tagen nach der Messe: 20€ Rabatt auf die XC-Powerbank 1TB. An der Kasse einfach PowerMesse eingeben, und ab geht’s!”
„Summer Sale! Kaufe zwei Shirts und bekomme das dritte gratis! Dein persönlicher Code lautet WEZC-9KL3-00DF”
Wir alle kennen Rabattaktionen und die dazugehörigen Promocodes, auch Werbe- oder Aktionscodes genannt. Ob Summer Sale oder die klassische Newsletter-Neuanmeldung, wir bekommen die Werbung in der Fußgängerzone in die Hand gedrückt, auf Websites angezeigt oder sie landet per Newsletter im Posteingang. Und während wir nicht auf jedes Rabattangebot reagieren, sind wir doch dankbar, wenn wir etwas kaufen und dann einen Preisnachlass oder ein anderes Goodie bekommen.
Promocodes gehören allgemein zum Standardrepertoire des Marketings. Sie locken Neukund*innen an oder sie werden als kleine Aufmerksamkeit an Stammkund*innen verschickt. Doch wann lohnen sich sie sich und wie setzt man sie am besten um?
Einsatz von Promocodes
Tickets verkaufen sich in der Regel am besten direkt zum Verkaufsstart und kurz vor der Veranstaltung. Manchmal steigt die Nachfrage auch dann, wenn am Ende einer Veranstaltung der nächste Termin bereits feststeht, etwa bei Messen oder Festivals. In den Zwischenzeiten hingegen kann der Verkauf deutlich ins Stocken geraten. Dafür gibt es Promocodes.
Aktionscodes müssen zwei Kriterien erfüllen: Sie müssen für euch zielführend und für eure Kund*innen attraktiv sein. Macht euch daher vorher Gedanken, welches Ziel ihr mit den Codes erreichen möchtet, und ob ihr mit ihnen einen echten Mehrwert schaffen könnt. Der Grat zwischen einem charmanten Anreiz und einem nutzlosen Fliegenfänger ist schmal.
Wenn ihr bspw. einen Rabattcode anbietet, der an einen Mindestbestellwert gekoppelt ist, sollte dieser im Verhältnis zu den Preisen in eurem (Ticket-)Shop stehen. Ein Mindestbestellwert von 100 €, während eure Tickets nur 15 € kosten, wirkt absurd. Wer sich die Bedingungen genauer ansieht, wird das im besten Fall als typischen Marketinggag abtun, im schlechtesten Fall fühlen sich Interessent*innen für dumm verkauft. Warum überhaupt einen Vorteil bewerben, wenn die Hürden so hoch sind, dass niemand ihn nutzen kann? Das sieht schnell nach heißer Luft aus: Nach außen großzügig, aber ohne echte Substanz.
Das bedeutet im Umkehrschluss: Ihr solltet Promocodes dann einsetzen, wenn ihr wirklich Bedarf oder eine gute Einsatzmöglichkeit für sie habt, z.B. wenn der Ticketverkauf nur schleppend anläuft oder ihr eurer Veranstaltung nochmal einen Aufmerksamkeitsboost verschaffen wollt.
Die Einsatzmöglichkeiten von Werbecodes sind vielfältig. Hier sind nur einige Beispiele unter vielen, speziell für Veranstaltungen:
- Rabattcodes für Tickets, z.B. als Sommeraktion
- Rabattcodes für Tickets des nächsten Events direkt nach einer Veranstaltung
- Rabattcodes für einen Preisnachlass auf den Warenkorb oder bestimmte Produkte, die keine Tickets sind
- Promocodes für Sponsor*innen, zum Beispiel zwei Gratistickets für eine Veranstaltung
- Promocodes für Kooperationspartner für die Verlosung: Speaker*innen können auf ihren Kanälen einen Rabatt für ihre Workshops oder die Tickets an sich anbieten oder verlosen
Ob der Code einen Rabatt auf die Tickets für eure Veranstaltung gewähren, ob sie für ein Goodie stehen oder noch ganz andere Effekte haben, ist dabei eurer Kreativität überlassen.
Natürlich ist es kein Muss, mit Promocodes zu arbeiten. Wenn ihr keine Idee habt, wie ihr sie einsetzen könnt, oder es sich für eure Situation schlicht nicht anbietet, müsst ihr nicht krampfhaft versuchen, sie in eure Marketingkampagne zu integrieren.
Aktionscodes in der Praxis
Zunächst muss zwischen individuellen und allgemeingültigen Codes unterschieden werden. Letztere werden oft über Social Media verbreitet oder per Newsletter versendet, und sollten daher leicht zu erinnern sein.
Individuelle Gutscheincodes sind zum Beispiel ratsam, um bestimmten Personengruppen wie Ausstellenden einer Messe ihre Zutrittsberechtigungen bereitzustellen oder Sponsor*innen zwei Gratistickets zukommen zu lassen. Mit diesem Code können sie in eurem Shop ihr persönliches Ticket aktivieren und herunterladen. Auch, wenn ihr den Anwesenden als Dankeschön für ihre Teilnahme einen Rabatt auf eine Folgeveranstaltung anbieten wollt, bieten sich individuelle Codes an. Diese bestehen in der Regel aus einer zufälligen Reihenfolge aus Buchstaben und Ziffern. Da sie nicht generisch sind, können sie auch nicht zufällig erraten werden und so nicht von Personen eingelöst werden, für die diese Aktion gar nicht gedacht war.
Allgemeingültige Codes sind perfekt, um euer Event oder Angebote zu promoten, oder um die Ticketverkäufe in kaufschwachen Zeiten anzukurbeln. Beim Online-Shopping kennt man Rabattcodes wie Summer25 oder BlackFriday2025, bei Veranstaltungen wie Messen findet man oft Aktionscodes mit dem Prefix EarlyBird. Interessierte können sie sich leicht merken und sie später nutzen.
Es gibt ein paar grundlegende Details, über die ihr euch vor dem Einsatz von Promocodes Gedanken machen solltest. Hier eine kurze Checkliste:
- Zweck:Welches Ziel verfolgt ihr mit der Werbeaktion? Verkäufe anregen, Bekanntschaftsgrad steigern, neue Zielgruppen erschließen?
- Zeitraum:Von wann bis wann ist der Code gültig?
- Nutzungen: Gibt es eine maximale Nutzung, z.B. dass der Code nur für die ersten 100 Menschen, die ihn einlösen, gültig ist?
- Bedingungen: Ist euer Gutscheincode an Bedingungen wie einen Mindestbestellwert oder an die Teilnahme an einem Event geknüpft?
- Effekt: Soll der Code einen prozentualen Rabatt auf Tickets gewähren? Berechtigt der Code alle Einlösenden für einen gratis Kaffee? Gilt er gar nicht für Tickets, sondern für andere Produkte in eurem Shop wie z.B. Parktickets?
- Individuell oder allgemeingültig: Welche Art Aktionscode eignet sich für euren Zweck am besten?
- Berechtigung:Welche Personengruppen sollen euren Code benutzen dürfen? Ist er ein Dankeschön für Sponsorinnen, sollen Speakerinnen ihn ihrer Followerschaft zur Verfügung stellen können, oder gilt er für alle, die ihn kennen?
Promocodes in pretix erstellen
Wenn ihr euch entschieden habt, welche Art Code ihr einsetzen möchtet und welchen Bedingungen er unterliegt, loggt ihr euch im Backend eures Ticketshops ein.
Dort habt ihr unter “Gutscheine” die Möglichkeit, Promocodes zu generieren. Ihr könnt individuelle erstellen und diese per Mail verschicken, oder einen allgemeingültigen Code definieren, den ihr über Social Media teilen könnt. Ihr könnt den Aktionscodes unter anderem individuell definierte Kontingente zuweisen, welchen Effekt sie haben sollen, wie beispielsweise einen prozentualen Rabatt auf ausgewählte Artikel, oder wie lange sie gültig sind.
In unserem Beispiel geht es um die Norddeutsche Messe für Watt-Stepptanz. Wenn ihr in der Übersicht eures Ticketshops seid, klickt ihr in der Seitenleiste auf „Gutscheine”.
Es öffnet sich die Übersichtsseite für all eure Gutscheine. Die Messe hat bisher keine angelegt, daher fällt der Button „Neuen Gutschein erstellen” gleich ins Auge. Ihr könnt auch mehrere Codes gleichzeitig generieren, wir wollen aber erstmal nur einen allgemeingültigen erstellen.
Nachdem ihr auf „Neuen Gutschein erstellen” geklickt habt, öffnet sich die Maske, in der ihr euren Promocode definieren könnt.
Die Norddeutsche Messe für Watt-Stepptanz bietet in ihrem Shop auch Steppgummistiefel an. Mit dem Rabattcode GIBGUMMI25 bekommen Teilnehmende, die an der Messe teilnehmen, 25% Preisnachlass auf das Produkt „Steppgummistiefel”. Ihr könnt hier auch einen festen Rabatt in Euro festlegen oder dass der Gutschein auf bestimmte Produktkategorien oder sogar den ganzen Shop anwendbar ist.
Die Anzahl der maximalen Nutzungen wird in diesem Beispiel auf 300 festgesetzt und ist damit dem Produktkontingent der Steppgummistiefel angepasst, das ebenfalls 300 beträgt. Da Gutscheine ihr eigenes Kontingent haben, könnt ihr hier natürlich auch einen anderen Wert festlegen, zum Beispiel 50 für eine Werbeaktion „Die ersten 50 bekommen 25% Rabatt”.
Nachdem ihr alles eingestellt habt, klickt ihr auf „Speichern”, und ihr werdet auf die Übersichtsseite eurer Gutscheine weitergeleitet.
Hier seht ihr nun euren frisch erstellen Gutscheincode. Die Buttons „Neuen Gutschein erstellen” und „Mehrere Gutscheine erstellen” findet ihr nun über der Liste eurer Gutscheine.
Eine ausführlichere Erklärung zu Gutscheinen, wofür man sie einsetzen kann und wie man sie in pretix erstellt, findet ihr in unserer Documentation unter Vouchers. Dort erklären wir auch, wie ihr mehrere individuelle Codes erstellen und per Mail verschicken könnt.