Giveaways, aber bitte nachhaltig! 17 Inspirationen für eure nächste Goodie-Bag
Wir alle lieben Goodies. Auf Messen oder Firmenfeiern freuen wir uns über Kleinigkeiten und Erinnerungsstücke, die wir mit nach Hause nehmen und auf unsere Regale oder Schreibtische stellen dürfen. Noch besser ist es sogar, wenn die Give-Aways nicht nur toll fürs Auge sind, sondern einen praktischen Nutzen im Alltag aufweisen und wiederverwendbar sind, so wie das beispielsweise bei Brillenputztüchern, Einkaufstaschen oder Trinkflaschen der Fall ist.
In Anbetracht der aktuellen Umweltsituation sollten wir uns jedoch fragen, ob Werbeartikel wirklich notwendig sind, da letztendlich jeder Konsum klimabelastend ist. In unserem Artikel “Mit nachhaltigen Events punkten” haben wir das Thema Nachhaltigkeit auf Events, einschließlich dem Thema Merch, bereits kurz angerissen. Solltet ihr euch für den Einsatz von Goodies im Unternehmen entscheiden, überlegt euch, wie ihr diese so nachhaltig wie möglich gestalten könnt. In diesem Artikel geben wir euch einen vertiefenden Einblick dazu.
Worauf gilt es im Vorfeld zu achten?
Bereits bei den Verpackungsmöglichkeiten solltet ihr aufmerksam sein. Hier sind nachwachsende, biologisch abbaubare, recyclebare oder recycelte Rohstoffe eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen Materialien. Wählt also Behältnisse zum Beispiel aus unbeschichtetem Papier, Graspapier, Kork, Holz, Algen, Mais(stärke) oder Glas. Dieselben Kriterien gelten natürlich auch für die Nachhaltigkeit des eigentlichen Goodies. Am besten aber wählt ihr Produkte aus, die gar nicht erst verpackt werden müssen.
- Bambus: Ein Rohstoff mit sehr viel Potenzial, der aber überwiegend in China angebaut wird. Das bedeutet lange, also emissionsstarke Transportwege.
- Hanf: Hanf muss für die Stoffverarbeitung in der Regel mit Baumwolle gemischt werden. Baumwolle benötigt beim Anbau eine große Menge Wasser, Hanf wird zudem größtenteils ins China angebaut.
- Bio-Baumwolle: Zwar nachhaltiger als herkömmliche Baumwolle, benötigt aber genauso wie herkömmliche Baumwolle viel Wasser. Zudem sind auch hier die Transportwege problematisch, da sie hauptsächlich in China, Indien, USA und Pakistan angebaut wird. Setzt daher lieber auf recycelte Baumwolle aus Textilabfällen.
- Bienenwachs: Private Imkereien schaden oft den Wildbienen und Erzeugnisse von Bienen sind nicht vegan.
Auch der Einsatz von Wasser- und Chemikalien bei der Produktion spielt eine Rolle, genauso wie die Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort. Je weniger Wasserverbrauch, desto umweltschonender ist das Produkt, und Finger weg von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen oder Kinderarbeit!
Im Gegensatz zu den Verpackungen sollte euer Merch eine lange Halbwertszeit aufweisen. Hier gilt: Je langlebiger, ergiebiger und qualitativ hochwertiger eure angebotenen Gebrauchsgegenstände sind, desto nachhaltiger sind sie, da sie nicht so schnell ersetzt werden müssen.
Habt zudem ein Auge auf das Herstellungsverfahren. Gravuren benötigen beispielsweise weniger Energie als Drucke und können eine gute und langlebige Alternative sein.
Dabei solltet ihr außerdem mögliche Tierprodukte im Produktionsprozess identifizieren und darauf verzichten. Essbare Goodies wie Gummibärchen und Schokolade, aber auch beispielsweise Kernseifen können tierische Erzeugnisse enthalten. Massentierhaltung ist nicht nachhaltig, und für die meisten Goodies gibt es vegane Alternativen. So tut ihr übrigens nicht nur etwas für die Umwelt, sondern könnt eure Goodies genauso an Menschen verteilen, die auf bestimmte oder alle tierischen Konsumgüter verzichten.
Setzt außerdem auf regionale Artikel. Je kürzer die Transportwege, desto besser.
Staatlich anerkannte Siegel und Zertifikate können euch dabei helfen, die Umweltfreundlichkeit und andere wichtige Aspekte zu bewerten. Beispiele hierfür sind “Grüner Knopf”, “Blauer Engel” (mit dem sich mittlerweile Events zertifizieren lassen können), “GOTS”, und mehr.
Kurz gesagt
Grundsätzlich gilt also: Je langlebiger, natürlicher und regionaler eure Giveaways sind, desto besser. Letztendlich solltet ihr die gegebenen Optionen miteinander vergleichen und dann im Rahmen eurer Möglichkeiten entscheiden, was am umweltfreundlichsten und gleichzeitig für euer Unternehmen umsetzbar ist. Jeder Schritt, der die Ressourcen unserer Welt schont, ist dabei wichtig und hilft.
Beispiel: Eine Verpackung aus Graspapier oder Biokunststoffen aus Maisstärke oder Pilzen ist nachhaltiger als eine Verpackung aus herkömmlichem Plastik. Allerdings ist gar keine Verpackung immer noch am nachhaltigsten.
Achtet natürlich darauf, dass euer Merch thematisch zu eurem Unternehmen passt, indem dieser beispielsweise die Form eines eurer Produkte annimmt. Falls euch jetzt schon die Ideen ausgehen und ihr den Kopf in den Sand stecken wollt: Keine Sorge! Wir haben einige coole und nachhaltige Merch-Inspirationen für euch aufgelistet:
Nachhaltige Merch-Ideen – ohne Verpackungszwang
1. Kugelschreiber
Ein Klassiker und das wohl beliebteste Giveaway in der Bürokultur. Mit austauschbarer Mine und aus nachhaltigen Materialien wie Kork, Recyclingpapier oder Maisstärke wird dieses Hilfsmittel zum echten Gamechanger!
2. Notizblöcke
Nachhaltiges Aufschreiben gefällig? Notizblöcke sind praktisch und dürfen in einer Büroausrüstung nicht fehlen. Zum echten nachhaltigen Hingucker wird euer Notizblock mit einem Cover aus Kork. Wenn der Block zudem aus Gras- oder Recyclingpapier besteht, geht es kaum nachhaltiger.
3. Massagekugeln
Ein Highlight, das wir sogar schon selbst geschenkt bekommen haben und stets ein treuer Begleiter auf Reisen ist: Eine Massagekugel aus Kork mit eingraviertem Firmennamen.
Eignet sich super für Rücken- oder Fußmassagen für Zwischendurch sowohl bei euch selbst als auch bei anderen Menschen.
4. Trinkflaschen
Für Gewinnspiele an eurem Stand eignen sich etwas hochwertigere Goodies. Trinkflaschen, z.B. aus Glas, sehen nicht nur schick aus, sie setzen außerdem ein echtes Statement als treue Reisebegleitung, und auch euer Logo lässt sich problemlos eingravieren.
5. Einkaufschips
Sehr praktisch und in Form eines Schlüsselanhängers oft ein Alltagsheld! Statt Plastik lassen sich beispielsweise Holzchips sehr gut umsetzen.
6. Naturseifen
Statt Kernseifen anzubieten, die aus tierischen oder minderwertigen Fetten wie Palmfett bestehen, solltet ihr auf regionale Naturseifen setzen. Diese bestehen aus biologisch abbaubaren, pflanzliche Fetten und lassen sich sogar wunderbar ohne Verpackung anbieten!
7. Kerzen
Kerzen verschönern jeden Raum und eignen sich obendrein super als Geschenkidee. Achtet darauf, Exemplare aus nachwachsenden Rohstoffen wie Rapswachs- oder Sonnenblumenwachs und idealerweise aus heimischem Bio-Anbau zu erwerben, um lange Transportwege zu vermeiden. Gut zu wissen: Handelsübliche Kerzen bestehen fast immer aus erdölbasiertem Paraffin oder problematischem Palmöl-Stearin, auf das ihr verzichten solltet.
8. Digitale Goodies
Wenn Ihr eine (digitale) Dienstleistung erbringt, ist das die perfekte Gelegenheit, um auf physische Dinge zu verzichten. Bietet beispielsweise eine kostenlose Anmeldung zu eurem Webinar oder einen Rabattcode auf eure Dienstleistung an.
9. Direkt am Stand konsumieren
Echte Hingucker und Lead-Magnete sind Geräte wie Kaffeeautomaten und Popkornmaschinen. Euer Publikum kann sich eine kleine Stärkung an eurem Stand abholen, was sich sehr gut als Gesprächseinstieg und Voraussetzung zum Networken eignet.
Bietet möglichst nachhaltige und regionale Produkte an. Euer Barrista kann z.B. Kaffee aus ökologischem Anbau mit heimischer Hafermilch zubereiten. Setzt auf Papierverpackungen, wiederverwendbare Snackboxen oder Trinkbecher mit eurem Logo. Die können eure Interessent*innen nach Gebrauch zurück an euren Stand bringen, wo ihr sie dann spülen und wieder verwenden könnt. Bye bye, Müll!
10. Postkarten
Lustige Witze, lockere Alltagssprüche oder euer Logo lassen sich in Form einer Postkarte verschicken und an Kühlschränke hängen. Kork oder Graspapier sieht gleichzeitig noch besonders schick aus und sorgt für ein tolles, haptisches Erlebnis!
11. Untersetzer für Getränke
Eine schöne Deko-Idee und praktisch für Kaffee, Bier und Co., entweder aus recyceltem Papier, Holz oder Kork! Die Untersetzer lassen sich noch dazu gut bei Standgesprächen nutzen und am Ende des Gesprächs mitgeben.
Nachhaltige Merch-Ideen – mit Verpackung
12. Gewürz- oder Salzmischung zum Kochen
Etwas Kulinarik aus dem Glas- oder Papierbehälter gefällig? Setzt auch hier auf regional wachsende Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Dill und mehr!
13. Pflanzensamen für Balkon, Garten oder Küche
Für alle Naturliebhaber*innen, die ihrem Projekt “live” beim Wachsen zuschauen wollen! Auch hier eignet sich ein Glasgefäß mit Korkverschluss, eine Papierverpackung oder ein trockener Erdball zum Einpflanzen. Alternativ könnt ihr gleich ganze Ableger in Anzuchttöpfen, meist aus Holzfaser, anbieten.
14. Regionale Teeblätter
Die meisten Teebeutel sind leider nicht nachhaltig, da viele noch immer Kunststoff enthalten, der Mikro- und Nanoplastik freisetzen und den Kompost belasten kann. Die umweltfreundlichste Option ist loser und regionaler Tee, da die Blätter nach dem Aufbrühen kompostiert werden können, ohne Abfall zu hinterlassen. Da Tee dunkel verpackt werden muss, ist z.B. eine Papierverpackung ideal.
15. Spielkarten
Für alle Spielbegeisterte eignen sich Karten, z.B. Skat, sehr gut. Hier lässt sich beispielsweise das Logo auf Graspapier aufdrucken oder prägen.
16. Holzwürfel und Spielfiguren
Ein ganzes Set für alle Game-Fans, darüber hinaus praktisch für unterwegs in einer Pappverpackung. Belasst, wenn möglich, die Figuren unbehandelt, statt gefärbte Varianten zu nehmen.
17. Nachhaltige, vegane Snacks
Etwas zu knabbern anzubieten gehört heutzutage fast schon zum guten “Unternehmens”-Ton. Nüsse, Rosinen oder anderes getrocknetes regionales Obst wie Apfelscheiben können hier eine gesunde to-go Alternative zu Fruchtgummi oder Schokolade sein.
Fazit
Legt bei der Auswahl eurer Goodies und der Verpackungen mehr Aufmerksamkeit auf nachhaltige Optionen. Unterm Strich gewinnen alle: Eure Kundschaft freut sich über umweltfreundliche Verpackungen, ihr über ein besseres Markenimage und die Natur über weniger Abfall. Einfach, clever und umweltschonend!