Krise im Schwimmbadsektor: Wie Digitalisierung und Innovationen den Bädern helfen können
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Viele Menschen verbringen ihre Freizeit gern in Bädern, Thermen und Saunen. Als erfrischende Abkühlung im Sommer in Kombination mit sozialem Austausch, als auslastende Freizeitaktivität in Form von Sportschwimmen oder Turmspringen und nicht zu guter Letzt als erholsames und wohltuendes Saunieren im Winter. Der DGfdB (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V.) beschreibt das Baden und Schwimmen gehen sogar als “menschliches Grundbedürfnis”, wegen seines hohen Stellenwerts vor allem für die körperliche und geistige Gesundheit. Hallen-, Frei- und Erlebnisbäder sind in unserer heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken - würden viele Menschen zumindest meinen.
Doch es steht nicht gut um den Schwimmbadsektor. In den letzten Jahren wurde von vielen Institutionen, darunter dem Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG), ein Rückgang des Bäderangebots beobachtet, welcher auch langfristig schwerwiegende Folgen für unsere Gesellschaft haben könnte.
Die Rückschläge der Schwimmbäder
Fachkräftemangel, Energiekrise, Inflation, Zukunftsfragen - viele Kommunen stehen vor extremen Herausforderungen und kontinuierlich unter Druck, konkrete Lösungen für Probleme umsetzen zu müssen. Auch der immer steigende Bedarf an Digitalisierung bereitet häufig Probleme - viele Mitarbeitende sind dahingehend nicht geschult oder verfügen über eine ausreichende Medienkompetenz bezüglich technischer Hilfsmittel. Oft sind Kommunen auf sich allein gestellt und betrachten Bäder lediglich als Zeit- und Kostenfaktoren, da der Betrieb eines Bads durch den hohen Wasser- und Energieverbrauch sehr teuer ist. Zudem sind viele Bäder sanierungsbedürftig. Der Hintergrund: Viele der Bäderanlagen in Deutschland wurden um die 1960/70er Jahre gebaut und sind mittlerweile veraltet und leistungsschwach, gleichzeitig werden landesweite Barriere- und Hygienevorschriften kontinuierlich verbessert, sodass viele Anlagen nicht mithalten können.
Das Geld für die Sanierungen der Bäder fehlt in vielen Kommunen, da die meisten Bäder nicht kostendeckend arbeiten, sondern vom Staat subventioniert werden. In Deutschland gibt es nur wenige private Bäder, die auf Freizeit, Spaß und Wellness ausgerichtet sind. Im Gegensatz zu kommunalen Bädern erhalten diese keine Subventionen, weshalb sie deutlich höhere Eintrittspreise verlangen müssen. Das Hinauszögern der Sanierungen verursacht jedoch einen tückischen Teufelskreis - durch das Aufschieben von Renovierungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen, auch “Sanierungsstau” genannt, entstehen letztendlich immer höher werdende Kosten, verursacht durch zunehmenden Verschleiß und Schäden.
Laut der Bäderallianz Deutschland lag der Sanierungsstau bei Schwimmbädern in Deutschland im Jahr 2016 bei 4,5 Milliarden Euro. Die Förderbank KfW veröffentlichte 2022 aktualisierte Zahlen, die den Sanierungsbedarf für alle Sportstätten und kommunalen Schwimmbäder zusammenfassen - diesmal sei von 8,5 Milliarden Euro die Rede. Etwa ein Drittel der Kommunen erwartet laut KfW einen weiter steigenden Investitionsrückstand.
Eine drastische Maßnahme seitens Kommunen wäre, das Bad bis zur Sanierung temporär geschlossen zu halten, oder ganz zu schließen. Laut Bäderatlas existierten im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt 6005 Hallen- und Freibäder. Im Jahr 2000 waren es laut einer Statistik noch 6716. Das ist ein Rückgang von ca. 10,59 %. Ob Bäder wirklich “aussterben” ist jedoch umstritten. Manche Bäder würden nur temporär für Sanierungsarbeiten schließen, so der DGfdB.
Nimmt der Bestand an Bädern weiter ab, hat dies drastische Auswirkungen für unsere Gesellschaft. Denn Bäder sind nicht nur Treffpunkt für den sozialen Austausch und wichtig für die Integration diverser Gesellschaftsgruppen, wie für Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen verschiedenen Alters, sondern auch ein wichtiger Lern- und Weiterbildungsort.
Auffällig ist dabei, dass immer weniger Kinder und Jugendliche schwimmen können. 2022 betraf das jedes fünfte Kind im Alter von sechs bis zehn Jahren. Es mangelt sowohl an geschultem Personal, wie zum Beispiel Badeaufsichten, als auch an Wasserflächen, sodass extreme Wartezeiten von bis zu 18 Monaten für einen Schwimmkurs mittlerweile an der Tagesordnung stehen. Die Corona-Pandemie hatte die Situation in diesem Zuge verschlimmert, da zu dieser Zeit kein Schwimmunterricht angeboten werden konnte. Dazu kommt, dass viele Grundschulen durch die bereits durchgeführten Stilllegungen keine Schwimmbäder in erreichbarer Nähe haben und zum Teil auf Schwimmbecken von Kurkliniken und Hotels ausweichen müssen. Mancherorts finde auch gar kein Schwimmunterricht statt, so ein Bericht von ZDF heute.
DLRG-Präsidentin Ute Vogt meint: “Die Länder schreiben Schwimmen in den Lehrplan, kümmern sich aber nicht um die Umsetzung und die Kommunen sind überfordert”. Schwimmkurse, vor allem das auf das Schwimmen vorbereitende Seepferdchen, betrachten viele Menschen mittlerweile als Privileg.
Was können wir also tun?
Die gute Nachricht: Es wird bereits an Lösungen gearbeitet. So wurde in den letzten Jahren an der Entwicklung von mobilen Schwimmcontainern gearbeitet, auch „Wundine on Wheels" genannt. Die Josef Wund Stiftung gGmbH entwickelte dabei das Konzept, ein kleines Becken in einem Laster einzubauen und zu Schulen und Kitas zu bringen, um so den Bedarf an Schwimmmöglichkeiten flexibel zu decken und eine Alternative zum klassischen Bad zu schaffen. Die Innovation kommt bisher gut an, wie wir selbst in diesem Jahr auf der interbad, Deutschlands “größter Fachmesse für Schwimmbad, Sauna, Spa und Wellness”, erleben durften.
Im Zuge von Modernisierungen ist auch Digitalisierung ein wichtiger Faktor. Neben automatischen Drehkreuzanlagen und Ticketautomaten vor Ort wird auch der Verkauf im Onlineshop für viele Bäder immer wichtiger. An dieser Stelle kommt pretix ins Spiel.
Mit pretix lässt sich die Badewelt entlasten
Einen eigenen flexiblen Ticketshop mit Anbindungen an Kassen- und automatisierten Einlasssystemen zu betreiben, wäre eine erste wichtige Maßnahme für Bäder.
Statt an der Kasse zu sitzen, kann sich das Badpersonal um wichtigere Aufgaben wie die Wasseraufsicht oder das Durchführen von Schwimmkursen kümmern. Durch digitale Prozesse, die Kund*innen bequem von zu Hause aus nutzen könnten, würde zudem die Attraktivität des Bades gesteigert. Warteschlangen und Überbuchungen könnten somit ebenfalls vermieden werden.
Das alles lässt sich beispielsweise über ein Ticketsystem wie pretix abbilden. Ticketshops über pretix lassen sich über eine eigene Domain oder auf einer bestehenden Website darstellen. Auch die Darstellung komplexer Produktstrukturen wie Gruppentickets, 10er-Tickets, Familientickets und ermäßigten Tickets sind mit wenigen Klicks umsetzbar. So können auch Zusatzprodukte wie Tickets für Schwimmkurse mit Zeitslots und Kontingenten online abgebildet werden.
Auf alle Verkaufsdaten und -statistiken haben Betreibende des Ticketshops jederzeit in Echtzeit Zugriff. Das Beste: pretix ist 100% DSGVO-konform, ISO 27001 zertifiziert und wird auf Deutschen Servern betrieben – so sorgt pretix für die höchsten Datensicherheitsstandards. Darüber hinaus bietet pretix einen flexiblen und zuverlässigen Support, der telefonisch, per E-Mail und per Videochat erreichbar ist – unter der Woche jederzeit und in dringenden Fällen auch am Wochenende.
Die Kosten sind dabei im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern erschwinglich und transparent. Nur 2,5 % des Netto-Ticketpreises werden berechnet (höchstens 25.000 € im Jahr) und die Profihardware können Kund*innen auch über pretix beziehen. Ein unschlagbarer Punkt ist hierbei auch, dass Kommunen nicht nur ihr Schwimmbad-Ticketing, sondern auch kommunale Kulturveranstaltungen oder den Theater- und Bibliothekseinlass mit pretix abbilden können - so können Kommunen in ihrem Organisations- und Verwaltungsaufwand deutlich entlastet werden.
Fazit
Bäder und Thermen haben für unsere Gesellschaft einen unverzichtbaren Mehrwert als wichtige Bestandteile der sozialen Infrastruktur, als Orte der Integration und Resilienz, und als Aus- und Weiterbildungsstätten. Die Fähigkeit Schwimmen zu können, muss für jedes Kind eine Grundfähigkeit bleiben und darf nicht nur privilegierten Menschen zur Verfügung stehen. Bäder müssen also um jeden Preis erhalten bleiben und weiter ausgebaut werden.
Lassen Sie uns gemeinsam etwas für die Zukunft der Bäder tun. Wenn Sie direkt beteiligt sind, wagen Sie den Sprung ins moderne Ticketing und bringen Sie die Zukunft der Bäder sowie die Digitalisierung ihrer Kommune ein Stück weiter nach vorn.